Was sind Obertöne? Jahrtausende kannte und nutzte die Menschheit schon die Naturtöne der Blasinstrumente. Seit Pythagoras waren die auch Schwingungsverhältnisse der reinen Intervalle bekannt, die identisch mit der Obertonreihe sind. Doch erst im 17. Jahrhundert wurde in unserem Kulturkreis entdeckt, dass jeder erklingenden Ton Obertöne in sich trägt, die auch Teiltöne genannt werden. Sie werden üblicherweise nicht als eigene Töne wahrgenommen, sondern verschmelzen mit dem Ton und geben ihm so eine bestimmte Klangfarbe. Bei einer Schwingung des Grundtons (erster Teilton) von 100 hz hat der zweite Teilton 200 hz, der dritte 300 hz etc. Die Teiltöne stehen damit im Verhältnis 1:2, 2:3, 3:4, 4:5 etc. Dies betrifft allerdings nur die physikalisch mögliche Obertonreihe. Beim Erklingen eines Musikinstruments oder einer Stimme werden individuell Obertöne aus bestimmten Frequenzbereichen bevorzugt, während andere in den Hintergrund treten. Dies gibt z. B. einer Stimme den ihr eigenen unverwechselbaren Klang. Was ist Obertongesang? Mit verschiedenen Techniken kann die menschliche Stimme Obertöne zusätzlich zum Grundton deutlich erklingen lassen. Die Obertöne bilden dann eine flötenähnliche Melodie, die eine bis vier Oktaven über dem gleichzeitig gesungenen Grundton liegt. Auch zwei gegenläufige Obertonmelodien können gleichzeitig neben dem Grundton erzeugt werden. Ferner ist es möglich, zum Grundton einen weiteren orgelartigen Ton hinzukommen zu lassen, der eine Oktave tiefer liegt. Dies hat allerdings nichts mit Obertönen zu tun und beruht auf einer völlig anderen Technik, die von Obertonsängern aber häufig verwendet wird. Hierzu ein Beispiel von mir Die Erzeugung der Obertöne geschieht entweder durch eine besondere Ausformung der Vokale oder durch verschiedene Zungentechniken. Hinzu kommt eine bewusste Unterscheidung der Resonanzräume und des Stimmsitzes. Ein häufiges Phänomen ist, dass AnfängerInnen ihre eigenen Obertöne nicht hören, während sie sie bei anderen KursteilnehmerInnen durchaus wahrnehmen. Nach ein paar Stunden, spätestens nach einem Tag des Übens, wird das Hörvermögen aber differenzierter. Dies betrifft nicht nur den Obertongesang, sondern man entdeckt eine Vielfalt von musikalischen Erscheinungen in unserer Umwelt, die man zuvor nur für ein Geräusch hielt. Die Vokale unserer Sprache unterscheiden sich vor allem durch die Obertöne. Beim Vokal I treten die höheren Obertöne stärker hervor, während die tieferen zurücktreten. Beim Vokal U werden die höheren Obertöne leiser und die tieferen dominanter. Wer Sprache versteht, verfügt also über eine ausreichende Musikalität, um das Obertonsingen zu erlernen. Obertonsingen stellt somit das Hören und das Singen in eine besondere Beziehung zueinander. Wem Obertöne gefallen, für den hat das Hören und Singen solcher Töne eine beruhigende Wirkung. Heilende Wirkungen werden manchmal behauptet, sind aber auch empirisch im allgemeinen nicht nachweisbar.
Obertonsingen
Praxis für Wegbegleitung, Psychologie und Psychosomatik Hartmut Rademacher, Heilpraktiker
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